Periphere Nervenengpass-Syndrome

Diagnose und Behandlung

Periphere Nervenengpass-Syndrome Behandlung

Engpass-Syndrome

der peripheren Nerven

Das periphere Nervensystem beinhaltet Nervenstrukturen, die außerhalb von Gehirn und Rückenmark verlaufen. Es setzt sich aus über 100 Milliarden Nervenzellen zusammen, die die Muskeln bewegen (motorische Nerven) oder Gefühlsempfindungen z. B. von der Haut zum Rückenmark leiten (sensible Nerven).

Im peripheren Nervensystem enthalten sind auch sog. autonome Nervenfasern, die z. B. für die Schweißbildung, die Veränderung der Gefäßweite oder das Haarwachstum zuständig sind. Die motorischen, sensiblen und autonomen Nervenfasern verlaufen in der Regel zusammen in einem Nervenbündel (peripherer Nerv).

Ursachen und Symptome eines
peripheren Nervenengpass-Syndroms

Periphere Nerven können an bestimmten Stellen durch die umgebenden Strukturen unter Druck geraten. Mögliche Ursachen sind Vernarbungen durch alte Verletzungen, Überbelastungen, Stoffwechsel- und Hormonstörungen oder Hormonumstellungen, etwa während der Schwangerschaft oder bei der Dialyse, die zur Schwellung oder Gewebewucherung führen. Man spricht von Engpass-Syndrom, da es zu einer Verengung des Wegs für die Nerven kommt. Engpass-Syndrome peripherer Nerven äußern sich durch Schmerzen, zum Teil verbunden mit zunehmender Gefühlsstörung oder Kraftlosigkeit, die durch Druck auf die betroffenen Nerven entstehen.

Die am häufigsten auftretenden
peripheren Nervenengpass-Syndrome

Karpaltunnelsyndrom
Hierbei ist der Mittelhandnerv im Bereich des Handgelenks eingeengt. Beim Karpaltunnel handelt es sich um einen Bereich an der Innenseite von Handgelenk und Handwurzel. Der Kanal wird von einem festen Bindegewebsband überspannt. Sehnen und der Mittelnerv verlaufen durch den Karpaltunnel. Der Mittelnerv steuert die Empfindungsfähigkeit und Beweglichkeit des Daumenballens und von Teilen der Hand.

Typisch für das Karpaltunnelsyndrom sind (nächtliche) Schmerzen und Gefühlsstörungen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger sowie eine Kraftminderung und ein Muskelschwund des Daumenballens.

Kubitaltunnelsyndrom
Beim Kubitaltunnelsyndrom (auch: Sulcus-ulnaris-Syndrom) ist der Ellennerv im Bereich des Ellenbogens eingeengt. Die Folgen sind typischerweise Schmerzen und Taubheitsgefühle an der äußeren Handkante und am Ring- und Kleinfinger und eine Schwäche der Fingermuskulatur der betroffenen Hand.

Tarsaltunnelsyndrom
Dieses Nervenengpass-Syndrom betrifft den Schienbeinnerv am Fuß im Bereich des Innenknöchels. Es geht mit Schmerzen und Missempfindungen am Vorfuß und an den Zehen einher.

Meralgia parästhetika
Sie führt zu Missempfindungen und Schmerzen an der Vorderseite des Oberschenkels insbesondere bei längerem Sitzen. Hierbei wird ein Gefühlsnerv in der Leiste eingeklemmt.

Loge-de-Guyon-Syndrom
Eine seltene Nervenschädigung ist das Loge-de-Guyon-Syndrom. Auch hierbei ist der Nervus ulnaris beteiligt. Die Guyon-Loge ist eine anatomische Engstelle zwischen den Handwurzelknochen. Starke Belastungen erhöhen den Druck auf den Nerv. Ähnliche Bereiche wie beim Ulnarisrinnensyndrom sind betroffen. Eine klare diagnostische Abgrenzung zwischen den beiden Erkrankungen ist für die Behandlung wichtig.

Periphere Nervenengpass-Syndrome
Behandlungs­möglichkeiten

Eine Operation bei peripheren Nervensyndromen ist dann sinnvoll, wenn sich bestehende Beschwerden durch konservative Maßnahmen wie die Gabe von Medikamenten oder Physiotherapie nicht zufriedenstellend bessern. Zudem sollten Sie dann eine Operation in Erwägung ziehen, wenn periphere Nerven nachweislich durchtrennt wurden oder eine Tumorerkrankung daran vorliegt.

Die Notwendigkeit, Art und Risiken einer Operation werden von mir bei einem ersten Vorstellungsgespräch mit Ihnen ausführlich besprochen. Der Eingriff kann ambulant im Eingriffsraum der Praxis erfolgen.

Ich berate Sie in meiner Fachpraxis für Neurochirurgie gerne zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

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